[vgwort line=“93″ server=“vg05″ openid=“11a58db6dbf74a368a6226a073241cd2″]
Mein Desktop im Arbeitszimmer besitzt eine zusätzliche Wireless-LAN-Karte, um ihn ins Freifunk-Netz zu bringen. Damit kann ich über das Freifunk-Netz auf die Statusseiten der Router zugreifen. Auch der Zugriff über die Shell geht per SSH. Bisher ging dies nur mit Netbook, Smartphone, Tablet oder meinen Raspery PI als Router. Nur, was mache ich, wenn unterwegs kein Freifunk zur Hand ist?
Die bisherige Lösung war: Einen „mobilen“ Router über Smartphone und USB-Tethering oder USB-Surfstick anschließen. Dann konnten Netbook oder Tablet ins Freifunk-Netz. Das Datenvolumen ist bei dieser Lösung sehr schnell aufgebraucht. Gäste, die sich über ein offenes WLAN freuen, saugen gerne mit am Datenvolumen. Sie finden sich binnen weniger Minuten, ja Sekunden. Wenn möglich würde ich deshalb in Hotels oder Cafés gerne ein offenes WLAN nutzen, wenn es schon keinen Freifunk gibt.
Eine elegante Lösung wäre es in diesem Fall, den eigenen Rechner direkt mit den Super-Nodes im Internet zu verbinden. Der Rechner quasi als Node und Client. Dazu habe ich letztes Wochenende nach einer Lösung gesucht und im Wiki dokumentiert (siehe auch B.A.T.M.A.N.). Rosenmontag hatte ich als norddeutscher Karnevalverweigerer Zeit mein Netbook auf Debian umzustellen und die gefundene Lösung zu testen und zu verfeinern. Über den mobilen Hotspot des Smartphones ging es ins Internet. Heute wollte ich es in der freien Wildbahn testen. Der eigene Hotspot sollte durch ein offenes WiFi-Netz ersetzt werden.
Das Altstadtcafé hat einen guten Latte Macchiatto und ist Freifunk-frei. Freifunk-frei ist normalerweise nicht gut, aber beim Test stören Freifunk-Router in der Umgebung eher. Statt Freifunk hat das Altstadtcafé ein offenes Netz „free WiFi by net365“. Mit Anmeldung, aber ohne Password. Natürlich könnte ich dies auch zu Hause einrichten, aber wer serviert dann den Latte Macchiato und den Bauernschmaus?
Frage war nur: Lässt das offene Netz im Altstadtcafé einen Tunnel zu den Super-Nodes zu? Wenn ich Pech hatte, waren dort wichtige Ports gesperrt. Es klappte nach der Anmeldung über den Browser ohne Probleme. So schnell waren Latte und der Bauernschmaus nicht serviert. Die Rheinbacher Freifunk-Nodes waren ohne Probleme über ihre IP Version 6 Adressen erreichbar. Zeit für neue Ideen.
Mein Netbook als Offloader
Damit blieb Zeit für einen weiteren Versuch. Bisher hatte ich mein Netbook so konfiguriert, dass es einen DSL-Router ersetzen konnte. Mit dem (blauen) WAN-Port kamen die Router über das Netbook ins Internet, das wiederum am Hotspot des Smartphone hing. In diesen Fällen bauten die Router ihre fastd-Tunnel ins Internet selbst auf.
Jetzt sollte der Router aber den Tunnel des Netbooks für die Weiterleitung ins Internet nutzen. Dies geht, indem die Netzwerkkarte des Netbook zu B.A.T.M.A.N. als Interface zugefügt wird. Meinen TP-LINK MR3020, der nur über den WAN-Port verfügt, schloss ich ans Netbook an. Anschließend erlaubte ich dem Router MESH on WAN. Auf dem Netbook fügte ich die Ethernetkarte mittels
batctl if add eth0
dem MESH hinzu. Siehe da, nach einigen Minuten erschien der mobile Router auf der Freifunkkarte und auch ein erster Client hatte sich eingefunden. Leider hatte ich mein Handy vergessen. So musste ich auf weitere Experiment verzichten. Aber: Für einigen Minuten gab es auch Freifunk im Altstadcafé.
Die entsprechende Einrichtung eines Netbooks oder Noetbooks unter Debian ist im Wiki unter B.A.T.M.A.N. beschrieben.
Der nächste Schritt wäre nun, alles über den verschlüsselten Tunnel ins Internet zu schicken. D.h. die Default Route muss über den Tunnel gehen.
Zeit für weitere Ideen.